Sonntags in Toyko
Sonntags in Tokyo ist es ruhig - ungefähr so wie bei uns. Die Bahnen sind leer, kaum Leute auf den Straßen und es hat natürlich kein Geschäft geöffnet. Also fast. Die Züge sind tatsächlich nicht ganz so voll wie sonst. Aber es ist viel Volk unterwegs, geht shoppen oder in den Park. Zum Beispiel in den Yoyogi-Park. Dort gibt es wirklich jede Menge Selbstdarsteller und verrückte Sachen zu sehen. An jedem Baum sitzen Grüppchen und essen oder proben Tanzschritte ein, es fliegen Bälle und andere Sportgeräte durch die Luft und jeder dritte scheint mindestens ein Musikinstrument dabei zu haben. Von der Blöckflöte bis zur E-Gitarre ist alles vertreten. Am Parkrand stehen alle 10m hoffnungsvolle Rockbands und spielen ihr Repertoire vor klamottenmäßig ziemlich abgefahrenen Girlies. Vor dem Parkeingang geben 6 Elvis-Verschnitte ihr tänzerisches Rock'n Roll-Können zum Besten. Die Zuschauer sind erfreut und knabbern die Snacks, welche sie an einem der vielen bunten Dönerbuden ( es gibt sie in Tokyo - richtige Dönerbuden gibts auf der ganzen Welt) japanischer Art erworben haben. Also Tempura oder anderes frittiertes Kleinzeug. Den Vogel schiessen aber die zwei Kollegen ab, welche ihr komplettes DJ-Equippment mit Mörderboxen an ein Diesel-Aggregat angeschlossen haben und einen Großteil des Parks mit korrekt harter Electro-Club Mucke beschallen. Die Parkpolizei kommt mal vorbei, sagt Hallo und wünscht noch 'nen schönen Nachmittag, das scheint also in Ordnung zu gehen. Ich wippe mit meinem Fuß im Beat und schau mir den Teich und seine Springbrunnen an, auch ein Quell japanischer Ruhe und Gelassenheit.
2 Kommentare:
aha ruhiger Sonntag, hier noch ein Nachtrag zu deinem Fußballspiel und den ach so friedlichen japanischen Fans, Auszug aus der der RP von heute:
Mit einem Bierdosenwurf auf die Fantribüne hat der Fußballer Yasuto Honda für den Höhepunkt von Ausschreitungen in der japanischen Profiliga gesorgt. Der Mittelfeldspieler der Kashima Antlers schleuderte das Blechteil zurück in die Zuschauerränge, nachdem wütende Fans ihre Spieler nach der 2:3 Heimpleite gegen den Meisterschaftsfavoriten Urawa Red Diamonds attackiert hatten. 30 Fans stürmten das Spielfeld, rissen den 35-jährigen an den Haaren und warfen ihn ins Tornetz.
Hauptsache Peter mit seinem Kaplansgemüt ruht in sich selbst...
Schönen Montag
Flitcraft
By Anonym, at 8:25 AM
Ich war also doch beim falschen Spiel.... :-) war bei Borussia MG auch soviel Aufregung, weil schon wieder ein Spiel verloren?
Peter
By Peter, at 9:46 AM
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